Sammlung nicht  allg. bekannter Regeln

An dieser Stelle habe ich einige Regeln zusammengestellt, die möglicherweise nicht jedem geläufig sind.
Es kann in Einzelfällen vorkommen, dass Regeln in den verschiedenen Ordnungen wieder geändert wurden, ohne dass ich es mitbekommen habe. Ich bitte ggf. um eure Hinweise.

  • Wenn das Einschlagen durch Regen unterbrochen wird, ist hinsichtlich der bereits durchgeführten Seiten-/ Aufschlagwahl zu beachten, dass der Losentscheid zwar bestehen bleibt – aber beide Spieler neu wählen dürfen.Die ITF-Regeln zum Thema “Verletzungspausen” sind modifiziert worden. Ob und wann die Änderungen in die DTB-Wettspielordnung und DTB-Turnierordnung übernommen werden, ist mir noch nicht bekannt.
  • Verletzungspausen, mit oder ohne Behandlung, können nur noch beim Seitenwechsel und in Satzpausen genommen werden. Für Muskelkrämpfe wird keine Verletzungspause mehr gewährt. D.h., wenn festgestellt wird, dass es sich um einen Krampf handelt, muss das Match unverzüglich fortgesetzt werden.
  • Es reicht nicht, wenn die Spieler in den jeweiligen Punktspielprogrammen der Verbände/Regionalligen im aktuellen Verein geführt werden. Vereinswechsel müssen Verbänden explizit bekannt gegeben werden; beim Verbandswechsel kann nur der abgebende Verband die Änderung im DTB-Portal vornehmen.  Nur so kann sicher gestellt werden, dass in den DTB-Ranglisten die richtigen Vereine erscheinen. Spieler, die den Zugangs-Code zu ihren Stammdaten haben – das sind die, die ihre ID-Nummer selbst online abgerufen haben – können den Vereinswechsel selbst vornehmen. Vereinswechsel für Spieler, die nur in der Wintersaison in einem anderen Verein spielen, sollten nicht vorgenommen werden.
  • Die Regel, nach der ein im Spielfeld liegender Ball vor Beginn des nächsten Ballwechsels, entfernt werden muss, wurde vor einiger Zeit aus den ITF-Regeln entfernt, angabegemäß zur Vereinfachung der Regeln. 

    Gem. Info vom DTB: Die Tatsache, dass der Fall aus den Tennisregeln genommen wurde, heißt nicht, dass ein Spieler die Entfernung nicht mehr fordern kann.
    Man ist bei der Herausnahme der Regel davon ausgegangen, dass das Entfernen des störenden Balles zur Tennis-Etikette gehört und damit selbstverständlich ist. 

  • Wenn anstelle des 3. Satzes ein “Entscheidender Match-Tie-Break bis 10” ausgetragen wird, haben die Spieler nur Anspruch auf 120 Sek. Pause.Die Regelungen gem. DTB-Wettspielordnung § 67.9a  und DTB-Turnierordnung § 40.7a, nach denen Senioren nach dem 2.Satz eine Pause von 10 Minuten beanspruchen können, bezieht sich nur auf Matches über 2 Gewinnsätze.Gültig ist hier die ITF-Regel Anhang IV, die nicht vom DTB eingeschränkt wurde.
  • Wenn der Ball beim Aufschlag die Einzelstütze (beim Doppel der Netzpfosten) berührt und von dort ins richtige Aufschlagfeld springt, ist das ein “Aufschlagfehler”; also kein Netzaufschlag.

  • Beim Spiel ohne Schiedsrichter können Fußfehler nur durch den Oberschiedsrichter (oder Assistenten) gegeben werden, nicht durch den Rückschläger. Um Fußfehler zu geben, muss der Offizielle jedoch während des Spieles auf dem Platz sein. Steht er außerhalb des Platzes, ist er nicht berechtigt, auf Fußfehler zu entscheiden.

  • Spieler A gibt einen Ball zum Spielgewinn aus. Nach dem Seitenwechsel prüft der Gegner B den Abdruck und reklamiert die Entscheidung. Nach eingehender Begutachtung des Abdrucks sind sich beide Spieler einig, dass der Ball gut war. Spieler B fordert, dass der Punkt für ihn gewertet wird.
    Entscheidung: Die Entscheidung “aus” gilt. Jede andere Entscheidung (Punktverlust oder Wiederholung) liegt im Ermessen von Spieler A.

  • Ein Match kann auch mit einem Schläger zu Ende gespielt werden, dessen Saiten im Spielverlauf versehentlich gerissen sind.
    Nur im Profibereich darf ein neuer Punkt nicht mit einer gerissenen Saite begonnen werden.

  • Abbruch: Wenn ein Match durch Verschulden eines Spielers abgebrochen werden muss, so hat der betreffende Spieler das Match verloren.
    Beispiel: Nach einem verschlagenen Ball schlägt ein Spieler einen “Frustball” auf die gegnerische Seite und trifft dabei (versehendlich) den Gegner so, dass dieser nicht weiterspielen kann.

  • Wird beim Spielstand von 6 beide irrtümlich kein Tie-Break begonnen, ist der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden ist. Wird der Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wird, ist der Satz bis zum Spielstand von 8 beide fortzusetzen. Dann wird der Tie-Break gespielt.

  • Fußfehler: Ein Spieler beginnt den Aufschlag mit 2-3 Schritten, springt dann zum Schlag hoch und landet nach dem Schlag im Spielfeld.Der Gegner reklamiert “Fehler” weil der Aufschlag hinter der Grundlinie auszuführen ist.
    Entscheidung: Der Aufschlag ist gem. Regel 18 ein Fußfehler, weil der Spieler während der Aufschlagbewegung seine Stellung nicht durch Gehen oder Laufen verändern darf (die 2-3 Schritte vor dem Sprung). Der Sprung ins Feld, bzw. geringfügige Bewegung der Füße sind erlaubt.
    Es ist auf Fehler zu entscheiden

  • In der Halle oder auf Hartplatz:
    Ein Spieler (A) ruft bei einem spielbaren Ball, der vor ihm aufprallt “aus” und hält den Ball an, bzw. lässt ihn vorbeifliegen ….
    dann ruft der Spieler “sorry, der Ball war doch auf der Linie. Lass uns 2 Neue machen”.
    Der Gegner (B) besteht auf den Punkt, weil der Ball doch “gut” gewesen war.
    Spieler A sagt, dass er den Ball hätte spielen können und ein Linienrichter seine Entscheidung doch auch korrigieren darf.
    Entscheidung: gemäß Regeln für das Spiel ohne Schiedsrichter “Ruft ein Spieler irrtümlich einen Ball “aus” und bemerkt dann, dass der Ball gut war, wird der Punkt wiederholt, es sei denn dass es sich um einen Schlag zum Punktgewinn gehandelt hat (d.h. er war unerreichbar).
    Achtung: Diese Regelung gilt nicht auf Sandplätzen!
    Es ist auf Wiederholung des Punktes zu entscheiden
  • Meinungsverschiedenheit beim zählen: Aufschläger zählt mit seinem gewonnen Punkt: Spiel, Satz und Sieg
    Rückschläger behauptet, es steht jetzt 40:30

Aufschläger ist der Überzeugung, dass es vorher 40:15 gestanden hat
Rückschläger ist sicher, dass es 30:30 gestanden hat
Die einzelnen Ballwechsel können nicht rekonstruiert werden
Die Spieler sind einig, dass es zwischendurch 30:00 gestanden hat > danach gibt es unterschiedliche Meinungen
Entscheidung: Beide Spieler sind sich einig, dass

Aufzählung der Aufschläger mindestens drei Punkte gewonnen hat ( 30:0 und den vermeintlichen Matchball)
Aufzählung der Rückschläger mindestens einen Punkt gewonnen hat ( 40:15 vor dem vermeintlichen Matchball)

Gemeinsamer Spielstand ist demnach 30:15 plus der letzte Ball, also 40:15

  • Spieler A gibt eine im Spiel befindlichen Ball “aus”. Sein Gegner reklamiert, dass der Ball gut gewesen sei.
    Entscheidung, wenn man sich über den Abdruck nicht einig ist und der Oberschiedsrichter auf Grund der Art und Form der vorhandenen Abdrücke keine Entscheidung treffen kann:
    Es gilt die Entscheidung des Spielers, auf dessen Hälfte sich der Abdruck befindet.

  • Toilettenpause (§24.2)
    Damen und Herren haben im Einzel eine Toilettenpause. Im Doppel können pro Team zwei Toilettenpausen beansprucht werden. Sofern diese beim Doppel gemeinsam genommen wird, zählt diese als eine Toilettenpause.

  • Nach der Offenlegung der Doppelaufstellungen stellen Sie als Mannschaftsführer fest, dass die gegnerischen Doppel in der falschen Reihenfolge aufgestellt worden sind. Doppel 1 müsste an Position 2 stehen und Doppel 2 an Position 1. Das Doppel 3 ist korrekt aufgestellt. Was ist zu tun und wie sind die Doppel zu werten?
    Entscheidung:
    Die Doppelaufstellung bleibt bestehen. Die ersten beiden Doppel werden mit 06; 06 gewertet, das Dritte wie gespielt.
  • Neue Regel für die Medenspiele:
    Setzt eine Mannschaft einen nicht spielberechtigten Spieler im Einzel ein, wird dieser Wettkampf mit 0:9 verloren. Wird der nicht spielberechtigte Spieler nur im Doppel eingesetzt, werden sämtliche Doppel verloren gewertet. Ein Spieler gilt mit Abgabe der Mannschaftsaufstellung als eingesetzt.

  • Neue Regel für die Medenspiele ab Saison 2006/2007 für den Einsatz von ausl. Spielern:Regionalliga-Statut § 26 – MannschaftsaufstellungIn jedem Wettkampf (6 Einzel und 3 Doppel) darf für eine Mannschaft nur ein Spieler eingesetzt werden, der nicht die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedsstaates der EU besitzt.
    In den Wettbewerben ab Damen 30 und ab Herren 40 müssen mindestens vier, bei 4er Mannschaften mindestens drei Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit bzw. Spieler, die die Bestimmungen nach § 10 Ziffer 7 erfüllen, eingesetzt werden.

    (§10 Ziffer 7: Spieler, die nicht EU-Ausländer sind und in Deutschland geboren wurden, werden deutschen Spielern im Sinne dieses Statuts gleichgestellt. Der zuständigen Stelle ist dies durch Vorlage einer Kopie der Geburtsurkunde nachzuweisen.
    Spieler, die nicht EU-Ausländer sind und seit mehr als fünf Jahren in Deutschland leben und dabei einen ständigen Wohnsitz durch das Einwohnermeldeamt nachweisen und seit mehr als fünf Jahren Mitglied in einem Mitgliedsverein des DTB sind, werden deutschen Spielern im Sinne dieses Statuts gleichgestellt. Dies ist den zuständigen Stellen mit Abgabe der namentlichen Mannschaftsmeldung durch Kopie oder im Original nachzuweisen. In der namentlichen Mannschaftsmeldung ist dies durch das Kürzel »D« zusätzlich zur eigentlichen Staatsangehörigkeit kenntlich zu machen.)